Mario Kuhl

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Ab in den Süden... Nach sieben Jahren wollen wir noch einmal auf die größte Insel im Mittelmeer. Der wilde Ritt durch den kompletten Stiefel nach Sizilien war unser erstes richtiges Abenteuer, nachdem wir endgültig mit dem Reisevirus infiziert waren. In diesem Jahr wollen wir alte Erinnerungen aufleben lassen und endlich diese tolle Insel richtig unter die Stollen nehmen.

Sizilien wir kommen schon bald wieder, YEAH...

 

Verspätung!

Verspätung! Das sagt uns ein Sizilianer, der auch mit seinem Fiat Punto nach Palermo will! Die La Superba sollte laut Ticket um 20:00 Uhr in Genua ablegen. Die Fähre ist jeden Tag zwischen Genua und Palermo 21 Stunden unterwegs, bleibt nicht viel Zeit zum ein und ausladen. Verspätungen sind ein echtes Problem und das wissen auch die Mitarbeiter, die nun streiken. Als das Schiff anlegt ist es schon weit nach Mitternacht. Wir verteiben uns die Zeit mit Gleichgesinnten, trinken ein paar Bier und tauschen Abenteuergeschichten von vorherigen Reisen aus. Bis das Fährschiff dann endlich mit uns ablegt ist es 4:00 Uhr morgens.

Jetzt beginnt unser Abenteuer erst richtg, denn die Fähre kommt durch die Verspätung erst um 1:00 Uhr nachts in Palermo an! Was nun fragten sich unsere neu gewonnenen Freunde den ganzen Tag an Bord. Mir viel direkt Herbert Schwarzs Motto ein, dass ich in einer Touratechzeitschrift gelesen hatte " No Plan is a good Plan" und so starten wir ohne uns im Vorfeld verrückt zu machen in die Dunkelheit... Auch als wir Palermo in westlicher Richtung hinter uns gelassen haben, habe ich noch keine Idee. Als wir so durch die Dörfer fahren, träume ich von einem menschenleeren Strand wo wir mit Motorradjacke im Sand liegen bis die Sonne aufgeht! Nach einer Stunde sehe ich ein Campingplatzschild, dem ich spontan folge. Vielleicht können wir vor dem Platz irgendwo unsere Zelte aufschlagen. Am C-Platz angekommen ist dort ein kleiner geschotterter Parkplatz und ein riesiges Tor zum Platz hin. Als wir gerade abgestiegen sind, um uns zu beraten, geht wie von Geisterhand das Tor auf und ein Mann winkt uns herrein. Wow und das um 2:30 Uhr. Er begrüßt uns freundlich und sagt zu uns: Hier neben könnt ihr euer Zelt aufschlagen, den Rest machen wir morgen früh, buona notte. Es geht IMMER irgendwie weiter ;)

Im Nu haben wir mit Stirnlampe die Zelte aufgeschlagen und von unserem Lieblingswhisky haben wir auch noch was. Aber was ist das, es fängt an zu regnen! Jetzt sind wir 2500km von Zuhause weg und es regnet! Egal, heute kann uns nichts mehr die Laune verderben und wir trinken noch auf der Toilette im Trockenen einen. Jetzt aber schnell in den Schlafsack, denn morgen wollen wir noch einige Kilometer in Angriff nehmen.

Vom Regen ist nichts mehr zu sehen! Unter blauem Himmel fahren wir an der Nordküste entlang nach San Vito Lo Capo, eine kleine Küstengemeinde im Nordwesten.

San Vito Lo Capo

Wilde Klippen, Kiesbuchten und weiße, feine Strände; das ist das Naturparadies in der Nähe der Naturreservate Zingaro und Monte Cofano. Dort schlagen wir auf einem erstklassigen Campingplatz unsere Zelte auf und genießen ein Birra Peroni am Pool...

Wir fahren über kleinste Straßen  durchs Landesinnere nach Marsala. Die Stadt liegt an der westlichsten Spitze nur ca. 140 km von Tunesien entfernt. Marsala bleibt leiden hinter unseren Erwartungen! Die Nähe zu Afrika ist zwar zu spühren, jedoch fehlt uns etwas und wir reisen nach kurzem Stopp weiter. Wir buchen nie etwas im Vorraus und bleiben auch nur dort wo es uns gefällt. Einfach eine tolle Art zu reisen! Etwas südlicher finden wir einen kleinen schönen Campingplatz direkt am Meer...

Nächstes Ziel ist Enna. Enna liegt in der geografischen Mitte von Sizilien auf einer Höhe von 968 Metern. Von dort hat man eine traumhafte Aussicht über Sizilien. Die Abstecher ins Landesinnere genießen wir sehr, es sind kaum Fahrzeuge unterwegs und die Landschaft ist großartig.

Reisebericht wird in kürze fortgesetzt...